Was ist chemische ionisation bei atmosphärendruck?

Chemische Ionisation bei Atmosphärendruck (APCI, Atmospheric Pressure Chemical Ionization) ist eine Ionisationsmethode in der Massenspektrometrie. Sie wird oft in der Analytik eingesetzt, um verschiedene Verbindungen, insbesondere hochmolekulare und polarisierbare Verbindungen, zu analysieren.

Im APCI-Prozess erfolgt die Ionisation in einem Behälter, der bei Atmosphärendruck betrieben wird, im Gegensatz zu anderen Methoden wie der Elektrospray-Ionisation (ESI). Bei der APCI wird ein gasförmiges Analytmolekül durch einen Fluss von Heißgasen verdampft, wodurch es in den Gasphase gelangt. Anschließend wird das verdampfte Analyt in einem sogenannten Koronadischarge-Iontisierungsdüsenkopf ionisiert.

Der Düsenkopf ist typischerweise positiv oder negativ geladen, je nachdem, ob positive oder negative Ionen erzeugt werden sollen. Die Probenmoleküle reagieren dann mit den Ionen im Düsenkopf und bilden dadurch geladene Teilchen (Ionen). Diese Ionen können dann durch ein elektrisches Feld in das Massenspektrometer geleitet werden, wo sie detektiert und analysiert werden.

APCI ermöglicht die Ionisation von Verbindungen, die schwieriger zu ionisieren sind als bei anderen Methoden wie der Elektrospray-Ionisation (ESI). Es ist besonders nützlich für polarisierbare und unpolarisierbare Verbindungen sowie für große Analytmoleküle, da es eine effiziente Übertragung dieser Moleküle in den Gasphase ermöglicht.

Diese Technik wird in vielen Bereichen angewendet, einschließlich der pharmazeutischen und biomedizinischen Forschung, der Lebensmittelanalytik, der Umweltanalytik und der forensischen Chemie. Durch die Kombination mit der Massenspektrometrie ermöglicht die chemische Ionisation bei Atmosphärendruck eine Identifizierung und Quantifizierung von Verbindungen in Proben mit hoher Empfindlichkeit und Spezifität.

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